Die Schmerztherapie – sinnvolle Methode bei lang andauernden Schmerzen

Eine Schmerztherapie ist stets sinnvoll, wenn der Patient über ein Schmerzgeschehen klagt, deren Dauer sechs Monate übersteigt. Unterschieden werden muss zunächst unter dem akuten und dem chronischen Schmerz. Der akute Schmerz tritt ein, wenn ein bestimmter Schwellenwert infolge einer Gewebeschädigung überschritten wird. Der Reiz wird dann über bestimmte Nervenrezeptoren an das Rückenmark weitergeleitet; von dort wird der Schmerzimpuls an das Gehirn weitergeleitet. Bei akuten Schmerzen stößt der Körper oft Endorphine aus, um so eine Schmerzhemmung zu erzielen. Wenn Schmerzen länger als sechs Monate bestehen, spricht man von chronischen Schmerzen. Hier entwickelt das Gehirn im Laufe der Zeit ein Schmerzgedächtnis; so können selbst äußerst geringe Reize eine Schmerzreaktion auslösen.

Unterschiedliche Schmerzformen

Sämtliche chronische Schmerzen bei Erwachsenen und Kindern können in der Schmerztherapie, wie sie z.B. von Dr. med. Ralf Meraner durchgeführt wird, behandelt. Weit verbreitet sind Rückenschmerzen, Tumorschmerzen, Muskel-, Gelenk- und Weichteilschmerzen, Gesichts- und Kopfschmerzen, Nervenschmerzen oder Phantomschmerzen. Es gibt unterschiedliche Therapieformen; die Wichtigsten sollen im Folgenden näher vorgestellt werden. Bei der medikamentösen Therapie wird ein sogenannter Stufenplan – entwickelt von der WHO – angewandt. Die Therapie beginnt mit Stufe 1-Medikamenten und kann bei Bedarf bis Stufe 3 fortgeführt werden. Zusätzlich zu den Schmerzmitteln können unterstützend noch Antidepressiva, Antikonvulsiva sowie Neuroleptika eingesetzt werden. Dadurch können Muskelverspannungen gelöst werden sowie die psychische Situation verbessert werden. Wenn diese drei Stufen nicht zum gewünschten Erfolg führen, kann das Neuromodulations-Verfahren angewandt werden. Schmerzlindernde Medikamente werden direkt an der schmerzverursachenden und betroffenen Stelle verabreicht; dies mittels einer fix implantierten Schmerzpumpe. Durch die direkte Freisetzung der Wirkstoffe im Rückenmarksbereich wird die schmerzlindernde Wirkung erzielt. Bei einer Therapie mit elektrischen Impulsen spricht man von der Neurostimulation. Hierbei senden Elektroden schwache Impulse aus, was zu einer Überlagerung des Schmerzempfindens führt. Eine weitere Form ist die physiotherapeutische Therapie, bei der sich Bewegung schmerzlindernd auswirkt. Sehr häufig werden hier Ausdauersportarten wie Walken, Wandern, Radfahren oder Schwimmen empfohlen, um insbesondere bestehende Gelenk- und Rückenschmerzen zu lindern. Alternativ kann auch ein leichtes Gerätetraining mit entsprechender physiotherapeutischer Betreuung zum Erfolg führen. Darüber hinaus gibt es noch die physikalische Therapie, psychotherapeutische Therapie, neurochirurgische Therapie sowie die Akupunktur.

Die primären Ziele bei einer Schmerztherapie

Bei einer Therapie gegen Schmerzen ist das primäre Ziel, einen für den Patienten akzeptablen Schmerzzustand zu erreichen. Das optimale Ziel ist sicherlich die Schmerzfreiheit ohne zusätzliche medikamentöse Unterstützung; erreichbar ist dieses Ziel in der Realität jedoch nicht immer. Patienten mit chronischen Schmerzen befassen sich häufig den ganzen Tag mit ihrem Schmerzproblem; dies kann auch zu einer Belastung für die Mitmenschen führen. Bei einer entsprechenden Therapie steht nicht nur der medikamentöse Teil im Vordergrund. Der Patient soll darüber hinaus angeleitet werden, wieder mehr Lebensfreude zu empfinden; hierfür ist die Mitarbeit des Patienten jedoch unverzichtbar.


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