Wurzelspitzenresektion (Apektomie)

Wenn nach einer konservativen Wurzelkanalbehandlung eine Infektion in den zahnwurzelnahen Geweben und insbesondere im knöchernen Bereich um das Zahnende bestehen bleibt, kommt eine Wurzelspitzenresektion (auch Apektomie genannt) zur weiteren Behandlung und Rettung eines Zahns infrage. Die Wurzelspitzenresektion ist ein kleinerer chirurgischer Eingriff, der, da er häufig mit Hilfe eines Mikroskops und anderer kleiner Spezialwerkzeuge durchgeführt wird, zur endodontalen Mikrochirurgie gezählt wird. Sie ist die häufigste Art der Wurzelkanaloperation und umfasst das Entfernen eines kleinen Teils der Spitze (in Ausnahmen der gesamten Spitze) der Zahnwurzel sowie aller umgebenden harten oder weichen Gewebe, die infiziert sein könnten.

Für eine Apektomie kann es verschiedene Gründe geben. Zu den häufigsten Indikatoren gehören ein verstopfter oder unzugänglicher Wurzelkanal, eine anatomische Unregelmäßigkeit oder ein Bruch oder Riss in den Zahnwurzeln. Das Verfahren wird normalerweise nur empfohlen, nachdem eine oder mehrere Wurzelkanalbehandlungen versucht wurden und fehlgeschlagen sind. Da persistierenden Infektionen häufig in der Nähe der Wurzelspitze auftreten, ist das Verfahren im Allgemeinen eine wirksame Behandlungsalternative.  

Ablauf einer Wurzelspitzenresektion  

Vor einer Wurzelspitzenresektion werden diagnostische Bilder (z. B. Röntgenbilder) des betroffenen Zahns und des umgebenden Knochens angefertigt und eine sorgfältige Überprüfung der Patientenanamnese einschließlich der eingenommenen Medikamente (sowohl verschreibungspflichtige als auch nicht verschreibungspflichtige) vorgenommen. Sollte eine Wurzelspitzenresektion empfohlen werden, folgt ein Aufklärungsgespräch durch den behandelnden Arzt.   

Im Gegensatz zur traditionellen Wurzelbehandlung ist eine Apektomie ein chirurgischer Eingriff durch das Zahnfleisch. Nachdem das Zahnfleischgewebe in der Nähe des betroffenen Zahns gründlich durch örtliche Betäubung betäubt wurde, wird ein kleiner Schnitt durch das Zahnfleischgewebe über der betroffenen Zahnwurzel gemacht, wodurch ein direkter Zugang zu den infizierten Geweben um die Zahnwurzel ermöglicht wird. Es folgt die Entfernung von entzündetem oder infiziertem Gewebe in der Nähe der Wurzelspitze oder um diese herum - zusammen mit einigen Millimetern der Wurzelspitze. Eine sehr kleine Füllung wird dann am Ende des Wurzelkanals platziert, um den Kanal abzudichten und eine weitere Infektion zu verhindern. Wenn nötig, werden Knochentransplantationen oder andere Techniken eingesetzt, um das Wachstum des Knochens und das Wiederauffüllen des Knochens zu unterstützen, insbesondere wenn die Infektion eine größere Lücke hinterlassen hat. Anschließend werden einige Stiche oder Nähte platziert, um sicherzustellen, dass das Zahnfleisch geschlossen ist und vollständig heilen kann.  

Erfolgsaussichten und Heilungschancen

Die wissenschaftlich gesicherten Erfolgsraten für Wurzelspitzenresektionen variieren stark. Studien konzentrieren sich meist nur auf eine ausgewählte Behandlungsmethode im Vergleich zu jeweils einer anderen. Daher ist es schwierig, die Gesamterfolgsrate für die Methode zu beziffern. Eine im Jahr 2009 veröffentlichte Metaanalyse von Tsesis, Faivishevsky, Kfir und Rosen argumentiert für eine Gesamterfolgsrate von 85-95% für die chirurgische endodontische Behandlung mit modernen Operationsmethoden, wobei das Evidenzniveau als hoch eingestuft wurde. Während die nachhaltigen Heilungsaussichten durch eine Apektomie wie bei allen chirurgischen Eingriffen von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, gelten die kurz- und langfristigen Erfolgsaussichten bei korrekter Indikationsstellung als sehr gut.


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